Kein frisches Trinkwasser ohne Wasseraufbereitungschemikalien
Wir haben das Glück, in einem Land zu leben, in dem sauberes Trinkwasser ganz selbstverständlich zur Verfügung steht und aus dem Wasserhahn sprudelt. Da dies durch die Trinkwasserverordnung gesetzlich gewährleistet ist, hinterfragen wir diesen verlässlichen Bestandteil unseres täglichen Lebens kaum.
Doch wo kommt unser Trinkwasser eigentlich her? Trinkwasser wird entweder aus Talsperren, Flüssen oder aus Grundwasser gewonnen. In allen Fällen sind jedoch spezielle Wasseraufbereitungschemikalien – z.B. Aluminium- oder Eisensalze, die auch Feralco herstellt – unbedingt notwendig. Nur auf dieses Weise wird das Wasser entsprechend der gesetzlichen Vorschriften für den Menschen zum gesundheitlich unbedenklichen Trinkwasser. Ohne diese Chemikalien wären unsere Wasserwerke nicht in der Lage, das lebensnotwendige Trinkwasser in ausreichender Menge und Qualität herzustellen. Umso erstaunlicher ist es, dass die Hersteller dieser Chemikalien noch nicht als systemrelevant eingestuft wurden.
Auch die Wasserverbände zur Trinkwassergewinnung, weisen schon länger darauf hin, dass ohne ausreichende Mengen Flockungsmittel die Trinkwasserversorgung nicht garaniert werden kann. Weder seitens der Regierung noch von der Bundesnetzagentur, ist dieser so wichtige Wirtschaftszweig zur Produktion von Wasserchemikalien, als kritische Infrastruktur oder systemrelevant eingestuft worden.
Dies monieren nun auch die großen Wasserverbände in Deutschland, die für die Trinkwasseraufbereitung der Bundesbürger zuständig sind. Bereits im April diesen Jahres wurde das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen darauf hingewiesen, dass ohne ausreichende Mengen Flockungsmittel die Trinkwasserversorgung nicht aufrechterhalten werden kann. In diesem Zuge wurde das Ministerium darum gebeten, alle notwendigen Schritte einzuleiten, die Belieferung mit Flockungsmitteln auch dann sicherzustellen, sollte es bedingt durch den Ukraine-Krieg zu einer Verknappung der Gaskapazitäten kommen.
Leider gab es seitens der Regierungsbehörde bisher keine entsprechende Reaktion, was die Frage aufwirft, wie wichtig ihr die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung in Deutschland eigentlich ist.